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Ojektivierung der Prüfungsbewertung

Während eines Ausbilderseminars vor nunmehr fast 40 Jahren wurde auf Veranlassung des damaligen arbeitgeberseitigen ZFA-Vorsitzenden Kurt Ott die seinerzeit gängige Bewertungspraxis kritisch hinterfragt und ausgiebig diskutiert.
Ausgangspunkt war ein Experiment, das sich zu einer Studie ausweitete, deren Ergebnisse nicht nur die mitwirkenden Seminarteilnehmer verblüffte.

Wichtigster Prüfungsteil in den damaligen bundeseinheitlichen Abschlussprüfungen war die Fachkunde mit frei formulierten Antworten auf die gestellten Fragen.
Ein (echter) Prüfungsbogen mit den handschriftlichen Originalantworten eines mit Note 3 beurteilten Prüflings (Tiefdrucker) wurde anonymisiert und vervielfältigt.
Die Seminarteilnehmer, alles Ausbilder und Berufsschullehrer aus dem Bereich Tiefdruck, viele davon Mitglieder regionaler Prüfungsausschüsse, taten sich jeweils zu dritt zusammen und bildeten zehn Prüfungsausschüsse.

Jeder Prüfungsausschuss erhielt als Bewertungshilfen das Lösungsheft mit den korrekten Antworten und dem Bewertungsschlüssel.
Aufgabe der Ausschüsse war es nun, die identischen Fachkunde-Prüfungsbogen unter Nutzung der Bewertungshilfen zu benoten. Für die Ausschüsse gab es kein Zeitlimit.
Einer der Ausschüsse hatte die Aufgabe nach knapp einer Stunde gelöst, die übrigen folgten in der nächsten halben Stunde. Von nahezu Sehr gut über Gut, Befriedigend, Ausreichend bis Mangelhaft reichte die Skala der Beurteilungen für ein und denselben Prüfungsbogen.

Kurze Zeit später beschloss der ZFA, die Abschlussprüfungen „humaner“ (weitgehend angstfrei), „objektiver“ (keinerlei Fehlbeurteilung möglich) und „rationeller“ (schnelle Auswertung) zu gestalten – und führte die Multiple-choice-Aufgaben ein.

Dieser Exkurs in die Bewertungsproblematik soll Ihnen einen kleinen Eindruck vermitteln, wie schwer eine gerechte Beurteilung von Prüfungsarbeiten ist,
insbesondere von umfangreichen handlungsorientierten Aufgaben.

Siehe Hierzu auch Prüfungsbewertung 

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